Gedanken


ABEND AM MEER (Ausschnitt), Aquarell, 1988, ©Johann Wolfgang Busch
ABEND AM MEER (Ausschnitt), Aquarell, 1988, ©Johann Wolfgang Busch

Inhalt:



2019

 

WAHRHEIT

Der Mensch durchwandert viele Stimmungen auf seinem Entwicklungsgang. Die eine Wahrheit seines eigenen tiefsten Wesens aber, die all seinem Werden zugrunde liegt, drängt sich nicht auf. Sie ist es, die der Mensch erst suchen muss, um sie zu finden und die, findet sie ihn dazu bereit, ihn vollkommen verwandeln wird.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2019

 

 

 

BILDER DER MENSCHLICHKEIT

Im Eingeständnis unserer Verfehlungen vor uns selbst liegt so unendlich viel - für jede einzelne ein abgrundtiefer Schmerz in unserer Seele zwar, doch auch die unbeschreiblich reinen Gegenbilder voller Licht und Menschlichkeit zukünftigen Handelns sind in ihm verborgen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2019

 

 

 

EINSAMKEIT

Einsamkeit entsteht weniger durch einen Mangel an äußeren Begegnungen, als vielmehr durch den Verlust an Interesse und innerer Anteilnahme.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2019

 

 


2018

 

SELBSTERKENNTNIS

In dem Wort Selbsterkenntnis liegt so unendlich viel, so viele Tränen, so viel Freude, das Erkennen der Geister und Menschen und die Opfer der Götter aus Liebe, könnten wir sie empfinden, der tiefste Schmerz wäre uns unsägliche Seligkeit.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2018

 

 

 

LEBENSUMSTÄNDE UND ERKENNTNIS

Die Umstände zur Auflösung eines Lebensirrtums müssen sich, wie der Mensch auch, erst im Zeitverlauf heraus bilden. Weil sich also die meisten Probleme nicht sofort, und manche Probleme nicht schon im gegenwärtigen Leben lösen lassen, kann es leicht sein, dass für letztere die hierfür jeweils günstigen Umstände erst in einem zukünftigen Leben mit der bis dahin gereiften Erkenntnisbereitschaft des Menschen zusammen treffen. In diesem Sinne erscheint nicht nur das jetzige Leben zur Lösung manch früherer, sondern auch jenes zukünftige Leben zur Lösung manch heutiger Irrtümer in ganz besonder Art und Weise geeignet zu sein.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2018

 

 

 

UNBEWUSSTHEIT UND ERLÖSUNG

Nicht nur, dass vieles zwischen den Menschen noch ungesagt bleiben muss, sie wissen auch oft nicht was sie tun. Einerseits ist dies der Grund für so viele Katastrophen, doch andererseits liegt gerade in dieser Unbewusstheit, wie in einem vor jeder Willkür geschützten Bereich, auch die Möglichkeit der Erlösung noch verborgen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2018

 

 

 

LIEBE UND VERTRAUEN

Die Liebe zur Freiheit des anderen Menschen verbindet sich mit dem Vertrauen in seine Fähigkeit, den Weg, die Wahrheit und das Leben finden zu können.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2018

 

 


2017

 

VERTRAUEN UND ENTWICKLUNG

Es zeugt von wenig Vertrauen in die Entwicklung des Menschen wenn ihm von Kindesbeinen an gesagt wird, wie er sein soll, statt darauf gespannt zu sein, was er werden will.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

 

 

DIE STIMME DES CHRISTUS IN UNS

Kann es sein, dass uns unser eigenes tiefstes Wesen, das uns näher als Hände und Füße ist, ein ganzes Leben verborgen bleibt, weil es vor der Welt, die es allerorts mit dem Marktgeschrei und dem Gebrüll ihrer Strategien und Ereignisse übertönt, nichts gilt, ja, gar nicht zu existieren scheint?

Die Stimme des Christus in uns ist unaufdringlich, und der bloß weltlich orientierte Mensch hört sie nicht. Diejenigen aber, die sie hören lernen, erkennen sie als das Wesentlichste und Wertvollste ihres Lebens: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hört und auftut, zu dem gehe ich ein und halte das Abendmahl mit ihm und er mit mir."
  

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

 

 

TOD UND BEWUSSTSEIN

Der Tod weckt den im Traum des Materialismus befangenen Menschen für das Wesentliche des Lebens. So ist der Tod kein Gegner des Lebens mehr, sondern Erwecker eines neuen spirituellen Bewusstseins.
Solange aber eine Gesellschaft in ihren alltäglichen Lebensäußerungen den Tod negiert, solange unterdrückt sie auch jenes neue Bewusstsein für das Wesentliche des Lebens.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

 

 

GESPRÄCH MIT DEM INNEREN WESEN DES MENSCHEN

Wenn wir einen anderen Menschen nicht mehr nur nach seinem äußeren Anschein, oder nach den mit ihm in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen beurteilen, sondern eine tiefere, bisher nicht erlebte Ebene der Wirklichkeit in ihm für möglich halten, beginnen wir das Gespräch mit dem inneren Wesen des Menschen.

Tatsächlich wartet etwas in jedem Menschen darauf, in dieser Weise angesprochen zu werden, bereit eine neue Art menschlicher Begegnung entstehen zu lassen, deren Motivation, Anteilnahme und Innigkeit alles übertrifft, was wir bis dahin aus unserem Alltagsbewusstsein heraus für möglich gehalten haben.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

BEGEGNUNGEN (Ausschnitt), Aquarell, 2017, © Johann Wolfgang Busch
BEGEGNUNGEN (Ausschnitt), Aquarell, 2017, © Johann Wolfgang Busch

 

EINSAMKEIT UND BEGEGNUNG

Dem zukünftigen Menschen wird wohl die seelenvolle Begegnung mit anderen wieder so lebensnotwendig sein, wie dem physischen Körper die Luft. In den nur einsam verbrachten Zwischenzeiten wird er sich vergeblich suchen, als wäre da nichts gewesen, als hätte er da gar nicht gelebt.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

 

 

VERLEBENDIGUNG

Es ist eine der für mich beseligendsten Vorstellungen, in der alles das, was dem Bewusstsein der Menschen heute noch in gleichnishafter und codierter Form vorliegt, einmal seine Verlebendigung erfährt - wie etwa die in starre Notenschrift gebannte Musik zum lebendigen Ereignis eines musizierenden Orchesters, wie die toten Buchstaben heutigen Bücherwissens zum lebendigen Worte, und schließlich der ganze Mensch zum Ausdruck des immer und immer lebendigen Gottes werden kann.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2017

 

 


2016

 

AUS LIEBE ZUM DASEIN

Wenn wir als Menschen lernen, unser Handeln in der Welt immer mehr und mehr aus Liebe zum Dasein zu verrichten, dann erfüllt sich unser Tun nicht nur mit einer uns bisher unbekannten Tiefe der Geduld, dann wird es auch immer mehr und mehr zu einem unbeschreiblichen 'Ritual der Freude'.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2016

 

 

 

DER UNTERWÜRFIGE

Es ist nicht der Freie, der zur Unterdrückung anderer neigt, sondern der Unterwürfige.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2016

 

 

 

DAS LICHT HINTER ALLEM DUNKEL

Nicht, dass das frohe Herz die Trauer der Welt nicht sähe, aber es sieht auch das Licht hinter allem Dunkel.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2016

 

 

 

KREUZIGUNG

Wo wir nur verurteilen, da kreuzigen wir, und werden es mitunter lange Zeit nicht gewahr, dass es nicht jener von uns verurteilte Mensch ist, der an diesem, unserem Kreuze hängt, sondern wir selbst - in unserer Unfähigkeit zu vergeben.
 

© Johann Wolfgang Busch, 2016

 

 

 

DAS WAHRE VERHÄLTNIS

Wenn uns einmal in einem lichten und vielleicht unerwarteten, blitzartigen Augenblick bewusst wird, dass unser ganzes Erdenleben nur ein Teil, gleichsam nur ein Moment im Leben und Werden eines größeren, eines geistigen und ewigen Menschen ist, dann bewerten wir nichts mehr zu hoch oder zu tief, dann entdecken wir erst unser wahres Verhältnis zur Welt und zu uns selbst.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2016

 

 


2015

 

BIS IN DEN INNEREN HOF DES LEBENS

Eine Vergebung, die wir nicht hingetragen haben bis vor das Angesicht Christi, die wir nicht bis vor die Tore der Wahrheit und mit unserem Bruder hinein führten in den inneren Hof des Lebens, wird wieder nur zu einem verdrängten Urteil, einem Mörder vor den Toren der heiligen Stadt, einem Fluch, der rastlos nach Vergebung suchen muss.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

DER ROMAN

Einmal werden wir erkennen, dass all die irdischen und scheinbar auch bedeutungslosen Augenblicke unseres Alltags Worte waren, Zeilen, Seiten und Kapitel - im Roman des Wunderbaren.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

ZUM HEILIGEN RAUM DES LEBENS

Und wenn wir die ganze Menschheit liebten, aber einen einzigen Menschen noch hassten, die Tür zum Paradies bliebe uns doch verschlossen - bis wir auch lernten diesen einen noch zu umarmen, ihn an der Hand zu nehmen und endlich mit ihm zusammen den heiligen Raum des Lebens zu betreten.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

SELBSTBILDNIS

Wie du über deinen Menschenbruder denkst, so denkst du über dich selbst, und wie du für ihn empfindest - so öffnet oder verschließt sich dein eigenes Herz gegenüber dem Leben deiner Seele.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

MAßSTAB

Die Tiefe des Entsetzens gegenüber dem völligen Verlöschen unseres physischen Leibes im Tode ist ein genaues Maß für die Unwissenheit gegenüber der Wirklichkeit unserer rein geistigen Existenz.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

LEBENSWEGE

Manche wünschen sich ja, dass es einen "richtigen Weg" für alle gäbe. Der Gedanke, dass es so viele Wege wie Menschen gibt, bereitet ihnen Unbehagen. Dabei bewahrt uns gerade diese Einsicht davor, irgendeine Ideologie über den einzelnen Menschen zu stellen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

ALLES UND JEDES

Alles und jedes, das wir mit Liebe betrachten, verschönt sich mehr noch als um das Maß unserer flammenden Liebe, da die Liebe selbst aus dem Weltherzen des geliebten Wesens uns die flammende Antwort gibt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

ALLES GESAGTE

Wenn wir uns einem anderen Menschen gegenüber äußern, dann geht das Mitgeteilte nicht nur aus uns heraus und in den physikalischen Raum hinein, es bleibt ja nicht im Außen, sondern der Andere nimmt es in sich auf. Wir sprechen uns also in allem was wir sagen immerzu in den anderen hinein.
Weil wir uns dabei aber immer auch selbst sprechen hören, sei das von uns Geäußerte aufbauend oder zerstörerisch, sagen wir alles, was wir anderen sagen auch gleichzeitig zu uns selbst, und im Raum unserer eigenen Seele wirkt das Gesagte weiter.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

DAS ANGESICHT DER SCHULD

Seit Jesus und der Ehebrecherin trägt jeder Mensch, welcher den Stein des Urteils nach einem anderen werfen möchte, in eben diesem Augenblick, das Angesicht der Schuld.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

ERSTAUNEN

Die Fähigkeit zum Erstaunen entsteht im Menschen dadurch, dass er berührt wird von dem Wunderwesen der Welt, und es ist darin enthalten alle liebende Nähe des Schöpfers zu seinem Geschöpf, und alles Vertrauen der Kreatur zur Geborgenheit im Wunderurgrund der Welt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

SEINE WAHRE GESTALT

Zwischen dem Fiebertraum "Ich bin alles" und dem Kälteschauer "Ich bin nichts" begegnet der Mensch seinem Ich in dessen wahrer Gestalt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

DIE LIEBE ZUM EINZELNEN

Es ist ja nicht so, dass die Liebe zum Ganzen eine Gleichgültigkeit gegenüber den Einzelnen ist, sondern eine Liebe zu jedem Einzelnen und einem unbeschreiblichen Erstaunen vor dem Wunder seines Daseins.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 

 

MENSCHLICHKEIT

Nur die reine Menschlichkeit wird uns an der Schwelle zur Unmenschlichkeit bleiben, unabhängig von Alter, Geschlecht, Nation und Religion, dann, wenn alle 'Werte' verloren sind, wenn 'der Weg, die Wahrheit und das Leben' die einzige Alternative zur Entscheidung für das Leben statt für den Tod sein wird.


© Johann Wolfgang Busch, 2015

 

 


2014

 

WAS IST EIGENTLICH KARMA?

Karma ist die Nähe des liebenden Gottes - Karma ist seine liebende Hand, die den Menschen wieder ins Reich der Liebe führt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

KARMA UND FREIHEIT

Folgen dem Menschen seine Entscheidungen und Taten in Form von Wirkungen nach, welche ihn wiederum mit sich selbst konfrontieren, so hat er erst die Möglichkeit neue Entscheidungen zu treffen. Karma ist daher eine Funktion der Freiheit. Bliebe also Karma für eine bestimmte Zeit ganz aus, so wäre der Mensch in eben dieser Zeit ein vollkommen unfreies Wesen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

DAS RECHT ZUM URTEIL

Alles was wir an einem Menschen verurteilen können, ist vergänglicher Natur. Durch unser Urteil verhindern wir die Erkenntnis seines wahren, ewigen Wesens, wissen nichts über ihn, und haben deshalb das Recht zum Urteil nicht.

Haben wir das Recht zum Urteil erworben, wissen alles über ihn, weil wir sein wahres, ewiges Wesen erkannten, so neigen wir nicht mehr dazu ihn zu verurteilen. Solange wir also urteilen, haben wir das Recht nicht - haben wir aber das Recht, so urteilen wir nicht mehr.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

DER WEITE BOGEN DES LEBENS

Weil das unbeschreibliche Wunderwesen der Welt in allem räumlichen und zeitlichen Leben allgegenwärtig ist, ist die Gerade ein Kreis, wird die Ebbe zur Flut und der Tod zur neuen Geburt - spannt sich der weite Bogen des Lebens zu einer einzigen Rückkehr seiner selbst - so wir Menschen es wollen, wird jeder Fall zur Auferstehung des wahren und immerdar todlosen Lebens.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

RAUM UND ZEIT, NICHT-RAUM UND NICHT-ZEIT

Für die Summe aller Dinge gilt: Alle räumlichen Dinge sind in ihr enthalten. Es gibt kein Ding neben, unter oder über ihr. Folglich befindet sich die Summe aller Dinge nicht in einem Raum. Sie ist raumlos. Alle räumlichen Dinge befinden sich in ihr, als in einem Nicht-Raum.

Für die Summe aller zeitlichen Ereignisse gilt: Alle zeitlichen Ereignisse sind in ihr enthalten. Es gibt kein Ereignis vor oder nach ihr. Folglich befindet sich die Summe aller Ereignisse nicht in der Zeit. Sie ist zeitlos. Alle zeitlichen Ereignisse finden in ihr statt, als in einer Nicht-Zeit.

Raum und Zeit existieren also innerhalb einer raum- und zeitlosen Wirklichkeit. Die Existenz dieser Wirklichkeit ist dem Menschen denkerisch erkennbar. (2014)

 

Um sie auch erlebend zu erfahren - als den Anfang und das Ende der Welt, als den geistigen Urgrund, der alle bewegten und werdenden Wesen trägt, als das anfang- und endlose Urphänomen des Seins, aus dem alles Dasein atmet und lebt - muss er sich selber wandeln. (2021)
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014/ 2021

 

 

 

DAS WESEN DER FREIHEIT

Die Liebe ist selbst ein freies Wesen, ja, das Wesen der Freiheit selbst. Deshalb liebt sie auch die Freiheit im Menschen, den Menschen als freies Wesen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

ZUWENDUNG

Das innere Bild des sich von uns abwendenden, geliebten Menschen, als symbolisches Abbild unserer Angst vor Einsamkeit, scheint sich aus einem gewissen Grad bereits bestehender, eigener Abwendung zu nähren, der Abwendung von den Menschen, von der Welt und von uns selbst -
So macht es uns die Möglichkeit bewusst, uns den geliebten Menschen wirklich zuzuwenden, uns für sie zu öffnen, und das Geschenk des Lebens aus freien Stücken anzunehmen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

TOLERANZ

Tolerant zu sein bedeutet nicht, die Unterschiede zu verwischen. Wären sie unkenntlich gemacht, was gäbe es zu tolerieren? Toleranz ist die Liebe zum Menschen, die nicht nur das Gemeinsame sucht, sondern sich auch an den Unterschieden erfreut weil der Andere gerade daran sichtbar wird. Es ist Liebe, der das Unkenntlichmachen dieser Unterschiede geradezu einen schmerzlichen Verlust bedeuten würde.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

DAS ABSOLUTE NICHTS

Gäbe es ein absolutes Nichts, so gäbe es darin absolut nichts, nicht einmal ein absolutes Nichts. Das ist der Grund dafür, dass es ein absolutes Nichts nicht geben kann.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

FRIEDE, WAHRHEIT UND LIEBE

Friede gründet in der Liebe zum Menschen. Liebe ist die eine Wahrheit, die uns alle verbindet. Und das Anderssein der Menschen duldet sie nicht nur, sie bringt es selbst hervor - aus dem unerschöpflichen Grund ihrer Phantasie.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 

 

DAS WUNDER DES ANDEREN

Wenn wir durch tieferes Interesse am Menschen fähig werden, dem Anderen wirklich zu begegnen, entsteht eigentlich erst Verehrung, dann beginnen wir das Wunder seines Wesens zu erleben. Erst an dieser Stelle verwandeln wir die Selbstliebe in Liebe - erst dann entdecken wir die Welt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2014

 

 


2013

 

FREIHEIT UND LIEBE

Keiner, welcher der Freiheit jemals ins liebende Auge sah, glaubt, dass der, der die Freiheit für sich errang möglichst viele Anhänger sich wünscht, Nachläufer, Mitläufer bloß. Er weiß, dass der Freie sich nur nach der Freiheit, nach der Autonomie des Menschen sehnt - das ist so, weil das Wesen der Freiheit auch das Wesen der Liebe ist.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

ICH UND DU

Im Anderen lässt sich nicht nur das Eine finden, das uns verbindet, sondern auch das "ganz Andere", das uns unterscheidet - das ist die Grundlage für all die Faszination im "Du", auch für die Liebe, die im Ich das Du, und die im Du das eigene Ich erfährt. Sonst reichte es, dass ich nur selbst mich suchte, dass ich nur an mich selber dächte, dann bräuchte ich wahrhaftig keine anderen Menschen. Zum bloßen Spiegelbild wäre der Andere degradiert, zum bloßen Sklaven einer Findung meines Selbst. Es ist schon die Liebe zum Individuum des Anderen, die hier am "Baum des Lebens" als die Frucht der Zukunft reift, sonnengewärmt am Baum der Einheit allen Seins.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DANK

Der wahre Dank für eine selbstlose Tat wird nicht das bloße Zurückkehren oder das sich vermehren jenes Guten sein, das wir in diese Welt handelnd hineinleben - er wird vielmehr darin bestehen, dass jenes Gute uns selbst verwandeln wird - in Wesen der Liebe, in Wesen der Freude.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

HIMMEL UND ERDE

Es muss schon etwas vom Menschen in den Himmel hinaufkommen. Vorher aber muss der Himmel in uns herabkommen. Wo sie sich in uns begegnen, entflammt das Feuer der Verwandlung. Und nur soviel Himmel können wir in uns ertragen, als wir ihm zuvor von unsrer Erde anvertrauten.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

FREIHEIT

Es gibt ein ewig freies Wesen, das voller Liebe alle Welten schuf; vor ihm in Unfreiheit zu gehen war ein freier Wille, der unfrei machte - der die Freiheit neu gebiert im Menschen, welcher die Freiheit als ein Wesen liebt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

KRITIKSUCHT UND UNTERWÜRFIGKEIT

Kritiksucht auf der einen und sklavische Unterwürfigkeit auf der anderen Seite führen zu geistiger Blindheit. Als Menschen müssen wir dies in ein Gleichgewicht bringen, damit verehrende Hingabe nicht zu bloßer Unterwürfigkeit, und mutiges Prüfen und Hinterfragen nicht zur Kritiksucht wird.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DIE WOHLWOLLENDE BETRACHTUNG

Erst wenn wir uns über Sympathie und Antipathie hinaus auf einen Menschen einlassen und tiefer über ihn nachdenken, können wir erkennen wo seine Schwächen und Stärken liegen. Dann erst entwickeln wir Verständnis und es ensteht in uns auch die Idee davon, wie er sich noch entwickeln kann. Dann geben wir in einem lichtvollen Gedanken unserer wohlwollenden Betrachtung den Weg für seine weitere positive Entwicklung auch in uns selber frei - dadurch befreien wir uns auch selbst, indem wir die Menschen nicht in uns verurteilen, sondern indem wir sie in uns befreien.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

ANGST UND LIEBE

Wann immer Liebe uns durchströmt, kennen wir unseren wahren Wert und stehen angstlos da als Teil der Welt, ganz eins mit ihr, an jenem Platz, den uns die Liebe zeigt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

URTEIL UND GANZES

In unserem Urteil - unserer ursprünglichen Teilhabe am Ganzen - geht es nicht um Ausschluss, denn alles sucht hier seinen rechten Platz durch ein Verständnis vom Zusammenhange aller Dinge.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DIE MACHT ZUR VERÄNDERUNG

Erst wenn ich vor mir selbst zugebe, dass ich fehlerhaft handelte, kann ich es bereuen. Erst wenn ich es bereue, kann ich es ändern. Und dabei ist die 'Macht' zur Veränderung vielleicht nur die erwachte Sehnsucht - die Sehnsucht nach der Schönheit einer freudevolleren Welt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

BRÜDERLICHKEIT

Menschenliebe? Brüderlichkeit? Es sei denn, dass eine Zeit käme, in der der Mensch nicht glücklich sein könnte, solange sein Nächster noch leidet - sonst bliebe dies nur ein Traum.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

GRUPPENZWANG

Egoismus ist nur eine andere Form von Gruppenzwang, Gruppenzwang ist nur eine andere Form von Egoismus.
Die Liebe zur Menschheit überwindet den Egoismus, die Liebe zum Menschen überwindet den Gruppenzwang.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

EWIGKEIT

Wenn wir das Wesen des Ewigen erkennen, wissen wir, dass wir das Leben nicht einholen müssen, dass es immer existierte, dass es immer und immer da sein wird.
Unsere Ängste aber lösen sich dann auf in einer zuvor ungekannten Gelassenheit -  in der Geborgenheit eines vollkommen unbeschreiblichen Vorhandenseins...
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DAS NEUE GEISTIGE LEBEN

Das neue geistige Leben der Menschheit wird nicht von den Mächtigen oder von der sogenannten Elite kommen. Auch dann nicht wenn sie lateinisch spricht.
Es wird aus den Völkern kommen, vielleicht von den Armen, vielleicht von den Ungebildeten, von den Verstreuten - aber auf jeden Fall von denen, die den Schmerz der Welt in sich erfühlten.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DAS VERKÜMMERTE DENKEN

Die griechischen Philosophen des Altertums dachten in einer bewundernswerten Klarheit ihres Geistes. Unserer Zeit scheint dies abhanden gekommen zu sein, und vielleicht wird sich die Fähigkeit des Denkens zurückbilden, wenn man sie nicht entwickelt, so wie das Augenlicht mancher Höhlenfische, das verschwand, das vom Leben zurück genommen wurde, weil es keine Verwendung fand.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

MÄRCHEN

Erst wenn wir die Märchen unserer Kindheit auf eine neue Art wiederentdecken, erst dann werden wir auch den Zauber des Lebens wiederfinden, seine Dunkelheit, sein Licht - und seine unwiderstehliche Faszination.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

INNERE FÜHRUNG

Ein jeder lichtvolle Gedanke, dem es wirklich darum geht, den Menschen zu erwecken, ihn zu der Freiheit seines Menschenseins zu rufen, wird uns zum Führer durch die Kammern des Vergessens, in denen Dunkelheit nach unserer hellsten Flamme greift, der Freiheit unseres Individuums, um sie im Vakuum von Gleichschaltung und Ignoranz zu fangen - und wo es möglich ist, sie vollends zu ersticken.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DIE RICHTIGE RELIGION

Ich suche nicht die richtige Religion, sondern die richtigen Worte, die über alle Religionen verstreut wurden wie Blütenblätter, die der Wind verstreute über die Wiesen und Felder einer Frühling atmenden Erde...
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 

 

DIE LIEBE ZUM MENSCHEN

Es ist nicht der Reichtum oder die Armut, nicht die Weltanschauung oder das Bekenntnis, das man an einem Menschen liebt. Es ist die Achtung, die man vor ihm hat, die Liebe zu dem, der er ist, die Freude an seinem Individuum! Wer das liebt, hat auch den Willen zur Freiheit. Er hat die Sehnsucht Mensch zu werden.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2013

 

 


2012

 

DAS UNVERÄNDERLICHE

"Das einzig Konstante im Universum ist die Veränderung", so sagten sie und merkten nicht, dass sie auf deine wandelbaren Kleider blickten nur, und auf dein Spiel der tausend Formen, die nichts schon an sich selber sind - nur Spiegelbilder in dem See der unveränderlichen Ewigkeit.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2012

 

 


2004

 

DIE KUNSTWERKE DER WELT

So wie die Kräfte im Kosmos auf eine Urkraft deuten, so dienen die Kulissen des Lebens einem Drama hinter ihnen, und so weisen die Kunstwerke der Welt auf eine wahre Kunst, die hinter ihnen steht.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2004

 

 

 

REALITÄT UND MÄRCHEN

Nur wer die Realität in den Märchen entdeckt, entdeckt auch das märchenhafte in der Realität.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2004

 

 

 

UNGEDULD

Aus der Ungeduld resultiert es, wenn der Mensch sich nicht damit begnügt andere zu verstehen - wenn er immerzu verstanden sein will.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2004

 

 

 

PÄDAGOGIK

Nicht diese oder jene Handlung ist richtig oder falsch. Nur wer geistgemäß handelt, handelt immer richtig - ansonsten hat man immer zu bereuen, weil die Taten nicht aus dem Geist der Liebe geboren wurden.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2004

 

 

 

STREIT

Warum streiten die Menschen? Weil sie vom Anderen den Eingang in das Lebendige erwarten. Finde selbst den Eingang in das Leben, immer dann, wenn du es vom Anderen erwarten willst! Wer ins Lebendige fand, erwartet es nicht von anderen. Wer es von Anderen erwartet, hat den Eingang ins Lebendige nicht gefunden.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2004

 

 


2002

 

INSPIRATION

Soll das Kind lernen können im Spiel, so muss der Erzieher auch spielerisch sein können im Lehren.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2002

 

 

 

REALITÄT UND GEWOHNHEIT

Die, die sich Realisten nennen - die kennen nur, an was sie sich gewöhnt haben -
Ich sage: Sie haben sich noch an ganz andere Dinge zu gewöhnen als diejenigen,
die sie kennen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2002

 

 

 

REICHTUM UND PHANTASIE

Was ist dem Phantasievollen äußerer Reichtum? Was dem nur äußerlich Reichen, die Phantasie? Traum ist gleichsam jedem von Beiden des anderen Realität!
  

© Johann Wolfgang Busch, 2002

 

 

 

DAS EWIGE

Das Ungewordene, wie sollte es vergehen? Es ist das Ewige.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2002

 

 


2001

 

FORMELN

Wahre Philosophie hat nichts zu tun mit "Theorie" im herkömmlichen Sinn. Alle Gedanken, die der Liebe zur Weisheit wirklich entspringen, sind Formeln eines höheren Lebens.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2001

 

 

 

HEILIGUNG

Warum ist eure Welt nicht heilig? Weil ihr das Heilige nicht seht! Würdet ihr das Heilige sehen, so würdet ihr es auch würdigen. Und würdet ihr es würdigen, so würdet ihr eure Welt dadurch heiligen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 2001

 

 


1999

 

GLEICHNISHAFTES

So wie sich durch das Organ der Sprache das Wohlbefinden des ganzen Menschen äußert, so offenbart sich in der tiefsten Sehnsucht des Menschen die geheime Hoffnung der gesamten Natur.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1999

 

 

 

SCHARFBLICK

Im kleinen Kinde ist sehr wohl ein geistiges Leben tätig. Deshalb bemerken Kinder sehr schnell welcher Erwachsene geistvoll und welcher geistlos ist. Vielleicht ist das kindliche Auge noch unscharf was das physische Leben betrifft, dafür sieht es den Geist um so schärfer.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1999

 

 

 

DER ABGRUND

Kein Mensch glaubt wahrhaft an Gott, vor dem sich nicht der Abgrund des Lebens einmal geöffnet hat.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1999

 

 

 

MAGIE DES UNSINNS

Ein Gegenstand, der vom Unsinn erschaffen wurde verlangt auf magische Weise danach auch unsinnig gebraucht zu werden.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1999

 

 


1998

 

VORBEREITUNG

Es erscheint uns ein Ereignis plötzlich wenn wir nicht sahen, wie lange es sich vorbereitet hatte. Jede Vorbereitung aber geschieht in jedem kleinsten Teile ihrer Phase - im Augenblick.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1998

 

 

 

UNWAHRHEIT

Eine Wahrheit am falschen Ort und zur falschen Zeit - und du siehst ihn gerade noch davonhuschen - den Dämon.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1998

 

 

 

 

AUSGETRÄUMT

Derjenige Mensch, der selbst nicht richtig lebendig ist, bemerkt auch das Lebendige der Wesen nur an ihrem Sterben.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1998

 

 

 

BLINDHEIT

Es gibt ein Auge im Menschen die Dinge zu sehen, das sich schon lange geschlossen hat. Bis es sich wieder öffnen wird, ist das Leben des Menschen ein Traum - in einem raumlosen Raum - in einer zeitlosen Zeit.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1998

 

 


1997

 

WEGWEISER

Verurteile keinen. Denn wisse, der, den du verurteilst, geht seinen Lebensweg nicht nur für sich selbst - er geht ihn auch für dich.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1997

 

 


1996

 

LEIHGABE

Das bunte Leben und Treiben der materiellen Welt ist nur die Außenseite eines unermesslichen und unfassbaren Wesens - Gott, von welchem es sich die Substanz nur geliehen hat.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1996

 

 

 

INTERESSE

Wenn du deinem Leben nachläufst, flieht es vor dir. Wenn dich dein Leben nicht interessiert, so hat auch das Leben irgendwann die Lust an dir verloren.
Dränge dich nicht auf, so dringt das Leben herauf zu dir. Warte nicht zu lange, denn alles Lebendige fließt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1996

 

 


1995

 

STILLER BEGLEITER

Wir sehen eigentlich immerdar hin auf das göttliche Wesen. Ja, in Wahrheit ist es Gott - wenn wir auch nur Dinge erkennen. Es kann sein, dass dein Leben dich einmal in eine Sackgasse führt, doch du musst wissen, dass Gott immer bei dir ist.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1995

 

 


1994

 

EHRFURCHT

Alle Kunst und Wissenschaft, Religion und geistige Lehre wären nichts wert, könnten sie den Menschen nicht die Ehrfurcht vor dem Dasein lehren.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1994

 

 


1993

 

FLÜSTERN

Der Tod ist eine tiefe Stille -
Jedoch die Stille eines geheimen Flüsterns --
Eines Gesprächs über die Auferstehung des unvergänglichen Lebens ---
  

© Johann Wolfgang Busch, 1993

 

 

 

HEIMLICHER BEWOHNER

Auch wenn der Mensch glaubt sich selbst zu kennen - solange er Gott im Menschen nicht erkennt, bleibt er sich selbst ein Fremder. Warum? Weil Gott der heimliche Bewohner der menschlichen Leiber ist.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1993

 

 


1990

 

ZUSAMMENHANG

Es gibt kein von allem losgelöstes Ding außer dem Absoluten, und das steht noch in der Verbindung seiner selbst. Auch aus der musikalischen Komposition tritt die Idee hervor vom Zusammenhang aller Dinge.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1990

 

 

 

VERLANGEN

Wäre der Mensch in Wahrheit nur von irdischer Natur, wie hätte er hinaus verlangen können über jene engen Grenzen, mit der das Irdische die eigene Form umschließt?
Mehr einem Frosche gleich in seinem Alltagsteiche, hätte der Mensch sich nur gebadet und gesuhlt.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1990

 

 


1989

 

SCHULD UND REUE

Die Angst vor der Schuld ist nicht zuletzt auch eine Angst vor der Reue. Wer aber den Schmerz des Bereuens nicht durchlitten hat, wie kann der etwas wissen vom Heilbegehren der Seele?
  

© Johann Wolfgang Busch, 1989

 

 


1988

 

WAHRHEITSLIEBE

Wer stets die Wahrheit sagt, braucht sich vor niemandem zu fürchten - er geht aufrecht und kann jedem die Stirn bieten.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1988

 

 


1986

 

SELBSTBETRUG

Manche Menschen verbergen heimlich ihr Einwirken ohne zu ahnen, dass das sich in ihnen unheimlich auswirkt. Sie setzen kleine Monster in die dunklen Ecken ihres Hauses und sind beständig auf der Flucht. Wenn sie alt geworden sind, werden ihre Gedanken mörderisch, während ihre Herzen verzweifeln.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1986

 

 

 

NACHHER

Wäre nachher nichts, es wäre schon vorher "nachher" gewesen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1986

 

 


1985

 

DER UNWÜRDIGSTE

Aber auch der deiner Nächsten, der Dir als der gewöhnlichste, unscheinbarste und unwürdigste erscheint, ist es wert, dass du ihm deinen Inneren Menschen darbringst, und so das neue Licht in ihm entzündest.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1985

 

 

 

ILLUSION

Die größte Illusion des Menschen ist es wenn er glaubt, er wache jeden Morgen nur seiner Selbst willen auf.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1985

 

 


1982

 

EINSICHT

Jeder Zweifel, den man anderen Menschen entgegenbringt ist letzten Endes doch nur ein Zweifel, den man an sich selbst hat.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1982

 

 

 

AHNUNG

Gott ist kein einzelner Mensch, aber er kann dir in jedem Menschen begegnen.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1982

 

 


1980

 

ZEITVERSATZ

Manches harrt an der Oberfläche des Lebens noch seiner Erfüllung, während es in der Tiefe des Daseins schon beschlossen ist.
  

© Johann Wolfgang Busch, 1980

 

 


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